Heiraten – warum?

Immer mehr Paare entscheiden sich, einfach so zusammenzuleben. Sie fragen sich: „Warum sollte ich mich binden und das Risiko einer schlechten Partnerschaft eingehen?“ oder sie denken: „Wenn ich mich nicht richtig binde, dann kann ich mich jederzeit wieder lösen!“

Diese Gedanken scheinen zunächst nachvollziehbar, doch auf Dauer führt uns diese Haltung nicht zum ersehnten Glück. Viele junge Erwachsene berichten, dass sie in der Tiefe ihres Herzen den Wunsch haben, von ihrem Partner bedingungslos und unaustauschbar geliebt zu sein: „Du – für immer!“

 

Der Mensch sehnt sich in der Tiefe seines Wesens nach Sicherheit, Geborgenheit und Vertrauen – nach einer festen Bindung.

 

Die Bedeutung der Ehe

 

Groom wears the ring on the finger of the brideDie Ehe ist ein Bund zwischen Mann und Frau. Sie ist eine beständige Lebens- und Liebesgemeinschaft. Ein Mann und eine Frau entscheiden sich, einander ein Leben lang zu lieben und treu zu sein. Ein Mensch mit allem, was ihn ausmacht, gibt sich dem anderen ganz hin. Der andere nimmt ihn an, so wie er ist und verschenkt sich ebenfalls ganz mit allem, was ihn ausmacht. Die beiden sagen einander: „Ich gehöre dir ganz.“

 

In der Ehe dürfen wir „wir selbst“ sein. In diesem Schutzmantel der bedingungslosen Entscheidung füreinander dürfen wir einander Heimat sein.

 

Gute Gründe für die Ehe

 

Ehe stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl

Das bedingungslose Ja zueinander in der Ehe klärt die Frage, wie zwei Partner zueinander stehen und was sie einander bedeuten. Indem wir uns für einen Partner entscheiden, zeigen wir ihm, dass wir nicht darauf aus sind, einen „besseren“ Partner abzuwarten. Durch die Verbindlichkeit bekommt die Beziehung eine tiefere Ernsthaftigkeit und Bedeutung. Auch Paare, die nach langjährigem Zusammenleben ohne Trauschein den Schritt in die Ehe wagen, berichten von einem gestärkten Gefühl der Zusammengehörigkeit durch die Heirat – ein Zeichen, das nicht nur nach außen, sondern auch nach innen wirkt.

 

Ehe hilft durch schwere Zeiten

Zwei Menschen, die lange und glücklich verheiratet sind, verbindet in der Regel nicht nur die Liebe, sondern auch Freundschaft. Dadurch können Krisenzeiten und Durststrecken leichter überwunden werden. Wer verheiratet ist und sein Versprechen „in guten wie in schlechten Zeiten“ ernst nimmt, trennt sich nicht leichtfertig. Ein Ehepaar wächst angesichts von Problemen eher zusammen als sich zu trennen. So geht es aus Krisen gestärkt hervor.

 

Ehe als Basis zur Familiengründung

Eine gute Ehe ist das Fundament für die Gründung einer Familie. Die Kinder wachsen in einem Umfeld auf, wo Geborgenheit, Sicherheit und Vertrauen herrschen. Das ist eine wichtige Basis für ihre gesunde und glückliche Entwicklung. Erkenntnisse der Psychologie zeigen auch, dass die Bindungserfahrungen, die ein Kind macht, für die spätere Entwicklung der eigenen Bindungs- und Liebesfähigkeit bedeutend sind.

 

Ehe stärkt die emotionale Gesundheit

Zahlreiche Studien belegen, dass Verheiratete zufriedener sind und seltener an Depressionen und Suchterkrankungen leiden. Das bedingungslose Ja zueinander gibt dem Ehepaar ein Gefühl der Geborgenheit, Sicherheit und Stabilität und stärkt die emotionale Gesundheit.

 

Christen glauben, dass die Ehe eine Idee Gottes ist

Für Christen ist die Ehe keine menschliche Erfindung, sondern eine Idee Gottes. Sie erbitten Gottes Segen für ihren gemeinsamen Weg und vertrauen auf Gottes Führung und Wegweisung. Wenn es zu Krisen kommt, glauben sie, dass Gott sie hindurchführt und ihnen hilft, zu vergeben und um Vergebung zu bitten. Sie erfahren immer wieder, wie Gott ihnen neue Liebe für den Ehepartner gibt.

 

Wann beginnt die Ehe?

 

Manche fragen sich: „Wann beginnt die Ehe? Auf dem Standesamt? Oder in der Kirche?“ Oft hört man auch das Argument: „Eigentlich sind wir auch ohne Standesamt verheiratet. Es kommt doch nur darauf an, dass wir uns gegenseitig ein Versprechen geben.“ Oder: „Wir fühlen uns wie verheiratet.“

Ehe ist die rechtlich anerkannte Verbindung von Mann und Frau zu einer dauerhaften Lebensgemeinschaft. Eine Ehe beginnt mit der Heirat auf dem Standesamt. Sie basiert auf der vor Zeugen ausgesprochenen Entscheidung zur lebenslangen Treue und Hingabe. Ehen, die gelingen, nehmen ihr Versprechen zur Hingabe aneinander in guten und in schlechten Zeiten sehr ernst. Viele Christen geben einander dieses Versprechen zusätzlich auch in der Kirche. Sie glauben daran, dass Gott der Dritte in ihrem Bund ist und ihnen durch seinen Segen beisteht.

 

(Quellen: Horn, U.u.D., Baustelle erste Liebe für Teens, 2013; Lerchen, W., Liebe wählt aus, 2011)