Natürliche Empfängnisregelung (NER)

Grundsätzlich ist die NER nicht als Verhütungsmethode sondern vielmehr als Lebensstil zu verstehen

Vorteile der NER

• Der natürliche Ablauf des weiblichen Zyklus wird in keiner Weise durch chemische oder hormonelle Mittel belastet.
• Der Mann lernt auf die Frau Rücksicht zu nehmen und ihre körperlichen Abläufe besser zu verstehen – und damit verbunden auch ihre Gefühlsschwankungen, Schmerzen, u.ä.
• Richtig angewendet wird von vielen Ehepaaren die NER als stressfrei, „bio“, gefühlsecht, sicher und zuverlässig bezeichnet.
• Die Partnerschaft wird durch die gemeinsame Verantwortung gestärkt, vertieft und belebt.

Zusammengefasst:

Hohe Zuverlässigkeit
keine Nebenwirkungen
keine Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit
Kenntnisse nützlich bei Kinderwunsch
keine medikamentöse Belastung
kein mechanischer Eingriff
keine störende Vorbereitung des Geschlechtsverkehrs
Vertiefung der Partnerschaft
Freude am eigenen Körper
kostengünstig
umweltschonend

Nachteile der NER?

Oft wird das Argument gebracht, dass die Spontanität der Sexualität eingeschränkt wird, wenn die geschlechtliche Vereinigung auf die unfruchtbaren Tage der Frau begrenzt ist. Es wird auch angenommen, dass eine Phase des Wartens und der Enthaltsamkeit während der fruchtbaren Tage im Zyklus der Frau v.a. für den Mann inakzeptabel sei.

Die Erfahrung zeigt jedoch, dass Ehepaare gerade in dieser Zeit des Wartens neue Formen der Zärtlichkeit finden und das Einswerden dann umso intensiver empfunden wird. Frauen berichten, dass sie es positiv empfinden, wenn sie nicht immer „verfügbar“ sind. Die Wertschätzung des  Mannes gegenüber der Frau steigt, weil er sie besser verstehen lernt.

Oft wird die Natürliche Empfängnisregelung als unzuverlässig dargestellt, weil sie mit ehemaligen natürlichen Methoden, die  bereits überholt sind, verwechselt wird. Die Natürliche Empfängnisregelung nach Rötzer ist keine Rechenregel, keine Kalendermethode, keine Temperaturmethode und keine alleinige Schleimbeobachtung! Die hohe Zuverlässigkeit bei der symto – thermalen Methode nach Dr. Rötzer ergibt sich aus der Zusammenschau der Temperaturmessung in Abhängigkeit mit der Schleimbeobachtung!

In der Temperaturhochlage in der zweiten Zyklushälfte kann nahezu 100 % keine Schwangerschaft eintreten – vorausgesetzt die Methode wird genau angewendet und ist auch bereits eingeübt! Wie gut, dies zu wissen, wenn man an einer Krankheit leidet, wo keine Schwangerschaft eintreten soll…

Die Zuverlässigkeit der NER  ist wissenschaftlich und aus Erfahrung tausender Paare belegt! (siehe Literatur)

Die Billingsmethode (Ovulationsmethode) -im englischen Sprachraum besser bekannt als bei uns – ist bei genauer Anwendung und Einübung auch zuverlässig.

Hier wird alleinig die Schleimabsonderung im Zyklus aufgezeichnet und damit die fruchtbare bzw. unfruchtbare Phase bestimmt.

Weiters werden am Markt verschiedenste Messapparate angeboten, um anhand von Harnproben die Hormonlage der Frau ablesen zu können.

Viele Paare sind zufrieden damit. Die Zuverlässigkeit liegt jedoch unter der sympto – thermalen Methode.

Verhütungsmittel

Vorteile der Verhütungsmittel

• der Geschlechtsverkehr ist  unabhängig vom Zyklusablauf jederzeit möglich

Nachteile der Verhütungsmittel

HORMONELLE VERHÜTUNGSMETHODEN

Dazu zählen: „Die Pille“, Hormonpflaster, Vaginalring, Minipille, Hormonspirale, 3-Monatsspritze, Hormonimplantat, „Pille danach“;

Eine oder mehrere Wirkungen der hormonellen Verhütung (abhängig von der Methode) sind:

• Die Eibläschenreifung und den Eisprung zu hemmen, was nicht immer erreicht wird! So müssen weitere Schutzmechanismen greifen:
• Den Zervixschleim so zu verändern, dass der Durchgang der Spermien erschwert wird, was nicht immer erreicht wird!

Wenn die ersten beiden Wirkweisen versagen, kommt die sog. Frühabtreibung der nächsten zwei Punkte zum Tragen:

• Die Eileiterfunktion so zu beeinflussen, dass die tägliche, eigens zusammengesetzte Ernährung des empfangenen Kindes (= der befruchteten Eizelle) am Weg in die Gebärmutter nicht mehr gewährleistet ist – das Kind trocknet aus (frühabtreibende Wirkung).
• Die Einnistung (=Nidation) der befruchteten Eizelle, d.h. des empfangenen Kindes in der Gebärmutter zu verhindern, da durch die hormonelle Verhütung die Schleimhaut nicht genug aufgebaut werden kann! (=Nidationshemmung, frühabtreibende Wirkung)!!!

Nebenwirkungen von Chemikalien und Hormone

Gewichtszunahme, Depressionen, Schlafstörungen, Libidoverlust, Kopfschmerzen, bis hin zu ernsten gesundheitlichen Problemen wie Embolien.

Aufgrund der Verhinderung des Aufbaus der Gebärmutterschleimhaut kann es darüber hinaus zu einer frühabtreibenden Wirkung der befruchteten Eizelle kommen (siehe oben).

Barrieremethoden

Kondom, Verhütungskappe(Diaphragma)

Die fruchtbare Phase im weiblichen Zyklus dauert nur wenige Tage, trotzdem treten auch bei der Verwendung von Kondomen relativ häufig Schwangerschaften auf (Pearl Index 3 bis 6). Die Unterbrechung während des Geschlechtaktes wird oft als störend empfunden.

Die Sicherheit des Diaphragmas hat auch einen relativ  hohen Pearl Index.

Kupferspirale, Chemische Mittel, Sterilisation

Andere Methoden wie die Kupferspirale (Entzündungsgefahr, starke Blutungen) und chemische Mittel (Allergien, Schmerzen) sind ebenfalls nicht nebenwirkungsfrei. Der Coitus interruptus (Rückzieher) ist als sehr unsicher einzustufen.

Sterilisation beim Mann oder der Frau ist etwas Endgültiges, gelegentlich können trotzdem Schwangerschaften eintreten.

Es gibt keine Verhütungsmethode, die absolut 100 prozentig sicher ist. Die Pearl Index – Angaben dazu sind unterschiedlich